Wie funktioniert das mit einer eigenen E-Mail-Domain?

Hallo Paula,

Am einfachsten ist es, wenn Du Dir einfach bei web.de oder Gmail oder posteo.de eine Email erstellst.

Einziger Nachteil: am Ende steht @web.de oder @gmail.com oder @posteo.de

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Wenn Du eine eigene Domain willst, das geht auch, aber dann musst du eine Domain kaufen, und die ist eigentlich für eine Webseite und nur nebenbei für Email Adressen.

Mit eigener Domain kannst du eine Email wie Paula@deine-domain.de erstellen.

Musst aber alles selber konfigurieren, jährlich für die Domain und den Hoster bezahlen, SSL Zertifikate erneuern, DNS Einträge konfigurieren usw.

Ich rate Dir davon ab, wenn Du keine IT Expertin werden willst...

Thunderbird oder Outlook kannst Du natürlich auch nutzen bei eigener Domain, und wenn du die Emails in Thunderbird downloadest, kannst Du die vom Server löschen und dann reichen 2 GB ewig aus.

POP3 bedeutet: Alle Mails werden direkt runtergeladen und vom Server gelöscht

IMPA bedeutet: Alle Mails bleiben auf dem Server

1: Zur Speicherkapazität: Das hängt von diversen Faktoren ab, wie viel Speicherkapazität der Mailserver benötigt, auf dem deine Mails unter deiner Domain gehostet werden.
a) Wenn nur ein einziges Endgerät die Mails regelmässig abruft und lokal speichert, ist die Kapazität auf dem Server nicht sonderlich hoch. Es muss ausreichen, um Mails zwischen Abrufen zwischen zu speichern.
b) Wenn mehrere Geräte die gleichen Mails abrufen sollen, müssen sie auf dem Server bleiben, bis das letzte Gerät die Daten erhalten hat. Speicher wird somit etwas höher ausfallen.

2 Zur Empfangskapazität: Die meisten Mailprovider haben (wie du weisst) maximale Grössen für Anhänge - sowohl beim Senden als auch beim Empfangen.
Bei einer eigenen Domain lässt sich die Maximalgrösse für jedes Postfach meist selbst einstellen. Das kann dann beim Versenden dazu führen, dass der "eigene" Mailserver Mails verschicken will, die auf dem Zielserver nicht akzeptiert werden. Beim Empfangen nimmt er jedoch alles an, was in die eingestellte Grösse passt. (Bis das Postfach voll ist!)

3 Spam-Mails: Eigene Domain=eigener Filter! In der Regel bieten die Mailhoster jedoch aktivierbare Filter an, die schon vieles vorab filtern und verwerfen, damit der Müll erst gar nicht im Postfach auf dem Server landet. Einstellen/Einschalten muss man das aber selbst.

4 Domain und Anbieterwechsel: Eine Domain ist nach der Registrierung auf dich bei der DENIC eingetragen. Die DNS-Server verweisen lediglich mit dem MX-Eintrag (für den Mailserver) auf den jeweiligen server des Anbieters. Will man den Anbieter wechseln, stellt man über den neuen Anbieter einen KK-Antrag und die Domain kann vom neuen Anbieter auf dessen Server umziehen. Anschliessend werden bei der DENIC die technischen Einträge durch den neuen Anbieter anpassen lassen und die DNS-Einträge auf den neuen Server umgemeldet. Fertig. (Dauert je nach Anbieter 24 Stunden bis ein paar Wochen.)

5 Anbieter: IONOS ist 1&1. Ob man das Unternehmen mag oder nicht, ist Einstellungssache. Habe ein paar Kunden, die dort ihre Domains (Webseite und Mails) hosten. Die sind an sich mit den Leistungen zufrieden. Die Hotline ist allerdings ein wenig träge. Ich selbst habe bei Strato seit vielen Jahren mehrere Domains und bislang noch nie Probleme gehabt.

6 POP/IMAP: POP3 ist ein Protokoll, bei dem der Client die kompletten Mails vom Server abholt und lokal speichert. Bei IMAP hingegen werden ersteinmal nur die Kopfzeilen abgerufen und der Inhalt erst beim Öffnen einer Mail. Hier bleiben die Mails in der Regel auch auf dem Server und auf dem Client befindet sich eine lokale Kopie.
Ob das mit jeder Domain geht: das ist irrelevant. Der Mailserver muss die Protokolle unterstützen. Und das tun sie in der Regel. Bei manchen Anbietern muss IMAP für jedes Mailkonto erst aktiviert werden, damit man dies beim Abruf nutzen kann. Die Server können es jedoch alle.

7 SSL-Zertifikate: Sind wichtig, wenn auf einer Webpräsenz eine Webseite öffentlich verfügbar sein soll. Das Zertifikat dient dann dazu, dass der Besucher in seinem Browser anstelle von http die Seite verschlüsselt über https aufrufen kann und sein Browser mit dem Zertifikat feststellen kann, ob die Seite echt ist oder nicht.

8 Subdomain/Domain inklusive/Webhosting: Du kannst bei der DENIC eine nicht vergebene Domain auf dich registrieren lassen. Dann zahlst du für die Registrierungsperiode die Gebühr an die DENIC. Wenn du bei einem Provider die Domain zu einem Webspace dazu buchst, übernimmt der Provider die Registrierungskosten (die für ihn deutlich geringer ausfallen als für dich als Privatperson - die DENIC möchte lieber mit Providern arbeiten als mit Privatkunden.) Die Inklusiv-Domain ist also lediglich eine Domain, deren Registrierungsgebühren dir geschenkt werden.
Zur Subdomain: Das Domain-Name-System unterscheidet nach Root-Domain, Top-Level-Domain, Second-Level-Domain und Third-Level-Domain.
Ein Beispiel anhand einer fiktiven Adresse: xxxx.yyyyyyy.org
org ist die Top-Level-Domain (Diese befindet sich in der Hierarchie direkt unter der Root-Domain, die hier aber nicht weiter beachtet werden muss!)
yyyyyy ist die Second-Level-Domain - also das, was du dir als Namen für deine Domain aussuchst.
xxxxx ist die Third-Level-Domain oder auch Subdomain. Diese dient dazu, auf einer Domäne (eigentlich Second-Level-Domain) mehrere Unterdomänen einzurichten, die inhaltlich auch voneinander völlig getrennt sein können. Für Mails ist das völlig unnötig.
Webhosting wäre das Angebot eines Providers, auf seinen Servern eine unter deiner Domain erreichbaren Webseite erreichbar zu machen. Du erhälst dafür den notwendigen Speicherplatz, diverse Funktionen für die Webseiten und ggfs. auch eine Datenbank (z.B. für Content-Management-Systeme/Bolgsysteme wie Wordpress/Joomla usw.)

9 Mehrere Postfächer: Richtig! Deine Vermutung trifft genau ins Schwarze. Die Postfachbezeichnungen vor dem @ kannst du dann nach Belieben selbst festlegen und die zugehörigen Kennwörter aussuchen.

10 DNS ist generell das System, in dem im Internet die Domain-Namen mit den zugehörigen IP-Adressen verwaltet werden. Ohne das DNS-System wüsste kein Rechner, an welchen Server eine Anfrage zu schicken wäre, wenn man google.de oder sonst was aufruft.
Die DNS-Verwaltung bei Providern (für Webhosting/Mailhosting) bezieht sich auf ein paar Einstellungen, die man als Kunde des Providers selbst einstellen kann, aber nicht muss. Das ist nur dann interessant, wenn man von den Provider-Voreinstellungen abweicht. Z.B. wenn du daheim deinen eigenen Mailserver (mal übertrieben gesprochen eine Maschine mit Windows Server und Microsoft Exchange) betreibst und dieser die Mails unmittelbar erhalten soll (ohne sie erst von einem Mailserver beim Provider abzuholen. In so einem Fall kann man in der DNS-Verwaltung den sog. MX-Eintrag auf die IP des eigenen Servers einstellen und sämtliche Mails gehen dann direkt an den eigenen Server.
(In der Verwaltung ist meist noch viel mehr möglich, würde aber hier den Rahmen sprengen. Es reicht zu wissen, dass man dort Einstellungen vornehmen kann, dies aber nicht muss. Die Voreinstellungen sind erst einmal richtig.)