Chats-Backup/Verläufe von WhatsApp zu Threema importieren?

Ich gebrauche schon eine WhatsApp-Alternative. 50%
Ich habe auch vor zu einer WhatsApp-Alternative wechseln. 50%
Ich wechsel nur wenn ich meinen WhatsApp-Verlauf importieren kann 0%
Ich bleibe bei WhatsApp egal was sie noch alles ändern. 0%

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2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Meistens ist jedoch das Problem, dass sie ihre WhatsApp-Chats-Backup/Verläufe bis jetzt dann auch in Threema behalten möchten. Kennt jemand eine Möglichkeit wie man die WhatsApp-Chats-Backup/Verläufe in Threema wiederherstellen/importieren kann? 

Leider nein. Datenexport sollte ja funktionieren, sodass man wenigstens den Verlauf noch hat, aber in Sachen Import wüsste ich nichts.

PS: Es würde mich auch interessieren ob ihr glaich denkt über einen Wechsel.

Weg von WhatsApp ist definitiv eine gute Idee. Nicht nur wegen der kommenden Werbung, auch Abstand zu Facebook zu haben ist nicht verkehrt.

Threema zählt zu den wenigen Messaging Apps die ich überhaupt in Betracht ziehen würde, u.a. wegen deinen genannten Vorteilen. Allerdings, wenn Facebook jetzt noch stärker versucht WhatsApp zu melken, die Leute zu viel kriegen und sich kollektiv eine Alternative suchen, ist es nicht ausgeschlossen dass der Betreiber der Alternative aufgrund der hohen Zuwächsen auch Dollarzeichen in den Augen bekommt - und dann geht das Spiel von vorne los.

Es gibt da noch eine andere Messaging-Plattform, die deine gewünschten Features bietet, auf Desktop/Webbrowser/iOS/Android verfügbar ist und die das Potenzial hat ein für allemal Schluss mit der App-Hopperei und -Ausbeuterei zu machen. Und zwar https://riot.im

Der Grund dafür ist, dass Riot unter einer FOSS-Lizenz steht (Apache 2.0 Lizenz) und auf dem [Matrix]-Netzwerk (https://matrix.org) aufbaut. Riot ist deswegen eine der wenigen Messaging-Apps die dezentral funktioniert. Macht der Entwickler von Riot dicht, funktioniert die App weiterhin und andere können die Weiterentwicklung der Software fortsetzen. Man kann auch seine eigene Server-Instanz hosten und so zu seinem eigenen WhatsApp werden und ist unabhängig von Unternehmen. Und damit auch von unschönen Entscheidungen wie Integration von Werbung oder Datensammelei.

Also vom Konzept her die beste Lösung von allen. Leider hab ich bisher keine Praxis-Erfahrungen mit Riot, da ich kein richtiges Smartphone besitze (nur ein Windows Phone) und ausnahmslos alle Leute mit denen ich chatte fest in der Hand von Discord sind. Mag auch sein, dass Riot noch nicht ganz so ausgereift ist wie man es von WhatsApp und co kennt.

Ist also keine direkte Empfehlung Riot zu nutzen, aber ich würde es mir unbedingt mal anschauen und testen bevor ich mich erneut auf einen Dienst festlege


Photelegy 
Beitragsersteller
 12.01.2019, 18:14

Danke, viel mal für diese Ausführliche und durchdachte Antwort! Das schätze ich sehr.

Von Riot habe ich noch nichts gehört, werde ich aber sicherlich mal anschauen. Vor allem auch wie das dort mit der Sicherheit funktioniert in diesem System wenn andere Programmierer dann auch weiterentwickeln können falls der Erfinder aufhört ...

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Interessant finde ich auch RCS. Dies wird ja als SMS-Nachvolger angepriesen und würde natürlich im jetzigen Moment viel Sinn machen im grossen Stil bekannt zu machen. Denn RCS ist ja nicht eine App sondern ein Dienst wie es SMS auch ist. Jedochmit mit vielen Verbesserungen und Erneuerungen.

[siehe: https://www.watson.ch/leben/digital/355868029-nach-26-jahren-kommt-der-nachfolger-der-sms-7-dinge-die-du-wissen-musst]

Da es im Android-Betriebsystem (und auch Microsoft neben Google und anderen Firmen macht dort mit) standardmässig schon integriert ist würde das auch das Problem lösen mit der Verbreitung und Erreichbarkeit. Jedoch stellt sich dort Apple noch quer. (Apple hat sich jedoch ja auch lange gegen den USB gewehrt und wechselt ja jetzt Schritt-für-Schritt auch zu USB-C... könnte ja evt. auch bei diesem Thema so passieren wenn er sich sonst stark verbreitet). Ob RCS wirklich so gut ist wie es klingt weiss ich nicht aber wäre sicherlich auch interessant.

Ich wünsche noch einen schönen Abend.

FaronWeissAlles  12.01.2019, 20:43
@Photelegy
Vor allem auch wie das dort mit der Sicherheit funktioniert in diesem System wenn andere Programmierer dann auch weiterentwickeln können falls der Erfinder aufhört ...

Der Open Source Ansatz klingt erstmal nach "Oh Gott, jeder kann reinschauen, das ist doch niemals sicher", aber es ist genau das Gegenteil der Fall. Gerade durch öffentlich zugänglichem Quellcode lassen sich Fehler finden und ausmerzen, auch weil der Druck auf den Entwickler höher ist. Viele Sicherheitsforscher und -experten (einschl. mir) sind auch der Auffassung dass genau das Grundvorraussetzung ist, damit ein System überhaupt sicher sein kann. Denn nur so kann man sich überzeugen dass keine Hintertüren eingebaut sind und nichts unter den Teppich gekehrt wird.

Die meisten Server im Internet z.B. laufen mit Debian GNU/Linux, verwenden Apache oder nginx als Webserver, verwenden OpenSSL, etc. Im Grunde läuft das ganze Internet auf Open Source Software.

Im übrigen kann jeder jederzeit das Projekt forken und seine eigene Version erstellen mit Bugfixes, Features, etc. und den ursprünglichen Entwickler bitten sie zu integrieren. Oder eben selbst zur Aufgabe machen die Abspaltung selbstständig weiterzuentwickeln mit dem Ziel das Original zu übertrumpfen, Support für dessen Nutzer zu leisten oder - wie gesagt - das aufgegebene Projekt am Leben zu halten. Das Grundprinzip der kollaborativen/öffentlichen Softwareentwicklung.

Interessant finde ich auch RCS.

Ich nicht. Das ist ein Verzweiflungsakt der Mobilfunkindustrie relevant zu bleiben (d.h. abseits des reinen Internetproviders).

Photelegy 
Beitragsersteller
 12.01.2019, 22:24
@FaronWeissAlles

Danke für die Erklärung des OpenSource-Ansatzes.

Danke auch für deine Meinung zu RCS! Ich habe mich noch nicht sehr damit auseinandergesetzt, einfach mal davon gehört von den gewissen Vorteilen. Aber auf Grund deiner anderen, fundierten Aussagen in diesem Themenbereich finde ich es nützlich deine Meinung dazu zu wissen.

Es ist super, dass es solche Leute wie dich gibt, die wirklich durchdachte Gedanken und hilfreiche Antworten einbringen!

Ich habe gar keinen Messenger, und würde wenn, nur Threema nutzen. ;-)

Die Leute die mich kontaktieren möchten, müssen entweder Mail oder SMS nutzen. ;-)


Photelegy 
Beitragsersteller
 13.01.2019, 11:27

Danke für die informativen Antworten und Ideen. Sie waren sehr aufschlussreich.

Ich hatte sehr gehofft, dass es vielleicht irgendwo ein Programm gäben würde, mit dem man ein WhatsApp-Backup in ein Threema-Backup konvertieren kann (zumindest für bestimmte, ausgewählte Chats).

Falls irgendjemand von so einem Programm oder Möglichkeit hört, würde ich mich sehr über eine Mitteilung freuen.

Auch falls es etwas umständlich sein würde, denn das würde man ja nur einmal machen beim Wechsel. (Ich würde es dann auch bei meinen Freunden und Bekannten machen, wenn sie dann wechseln würden, was ich von vielen so gehört habe.)

Vielleicht gibt es als Zwischenlösung auch eine Möglichkeit (z.B. via Programm) die Chats einzeln als Excel-Files (oder allgemein .csv-Files) exportieren/konvertieren zu können. Denn bei so einem File wüsste ich, dass man es, wenn es irgendwann geht, immer lesen und evtl. einfacher weiterverwenden kann.

Vielen Dank für eure Hilfe bei diesem Thema.

Freundliche Grüsse
Photelegy