Wenn lange kann man eine dynamische IP Adresse zurückverfolgen?

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Die Vorratsdatenspeicherung sollte eigentlich schon 2017 beginnen und z.B. die IP für 10 Wochen speichern. Da es aber noch immer anhängige Gerichsverfahren dazu gibt, ist die VDS nicht in Kraft getreten, womit weiterhin die bisherige Speicherdauer von 7 Tagen gilt. Allerdings speichern die Provider solche Daten auch längerfristig, wenn ein Rechteinhaber ihm mitteilt, dass eine Rechtsverletzung anhängig ist und in Kürze ein Auskunftsbeschluss eines Gerichts ergehen wird. Gerade Abmahnanwälte im Filesharingbereich bedienen sich dieser Taktik, indem sie erstmal die Provider zur längerfristigen Speicherung der Daten auffordern und erst dann einen Auskunftsbeschluß erwirken. Ich weiß nicht, ob die Provider tatsächlich rechtlich zur längerfristigen Speicherung verpflichtet werden, wenn ein privater "Gläubiger" sie dazu auffordert, aber machen tun sie es auf jeden Fall.

Bei IPs, die sich nur in größeren Abständen ändern, wäre die Sache mit den 7 Tagen tatsächlich ein Problem, denn selbst wenn der Provider die Information gelöscht hat, dass man die IP vor 7 Tagen hatte, so kann man doch aus der aktuellen IP und dem Zeitpunkt des letzten Logins trotzdem noch ablesen, wie lange man die IP
schon hatte und ob man die zum Tatzeitpunkt auch schon hatte.


20na30 
Beitragsersteller
 20.07.2021, 21:44

Dann wäre ja der "Schutz"den die Nutzer haben, dessen IP sich täglich oder wöchentlich ändert bei Leuten dessen IP Adresse sich sehr selten ändert ja gar nicht gegeben.

20na30 
Beitragsersteller
 20.07.2021, 21:39

Achso ich habe nämlich gedacht, dass selbst, wenn sich die IP sehr selten ändert, die Anbieter die IP Adresse dennoch nur rausgeben, wenn der "Fall" Aktuell ist. Also nicht länger als 7 Tage. Das heißt also auch, wenn die Daten der IP Adresse schon gelöscht sind, müssen die Provider diese trotzdem rausgeben, sofern die IP Adresse sich nicht geändert hat?

Danke für deine Antwort.

Werniman  23.07.2021, 01:21
@20na30

Ich habe selbst schon Abmahnungen gekriegt, wo sogar der Auskunftsbeschluß des Gerichtes länger als 7 Tage her war. Aus den Unterlagen, die der Abmahner im Laufe der "Brieffreundschaft" geschickt hatte, konnte ich entnehmen, dass der Abmahner noch am Tag des Loggings den Provider (bei mir die deutsche Telekom) zum längerfristigen Speichern der Daten aufforderte. Aber wie in meiner letzten Antwort schon geschrieben: ich weiß nicht, inwiefern der Provider rechtlich verpflichtet ist, dem folge zu leisten...aber machen tut er´s auf jeden Fall. Gericht und Abmahner ist es jedenfalls piepegal, ob die 7-Tages-Frist eigentlich schon abgelaufen ist und die Daten eigentlich hätten gelöscht sein müssen...wenn der Provider die Daten noch vorrätig hat, werden sie auch verwendet.

20na30 
Beitragsersteller
 23.07.2021, 13:47
@Werniman

Dachte ich mir schon, dass da nicht alles immer zu 100% rechtens ist. Aber wie ist, dass denn, wenn etwas bspw. schon mehrere Monate her ist und, die Daten von damals vom Provider gelöscht wurden, aber sich die IP Adresse vom Nutzer noch nicht geändert hat. Dürfte der Provider die IP Adresse in dem Fall rausgeben, obwohl die Daten von damals schon gelöscht wurden sind? Oder werden die Daten überhaupt regelmäßig gelöscht, wenn sich die IP Adresse so selten ändert?